Im Seminar befassen wir uns anhand von Literatur und weiteren Artefakten mit einigen ausgewählten Theorien der Medienpädagogik und den zentralen Begriffen der Pädagogik und ihrer Subdisziplin. Wir starten mit einem historischen Blick in die Entstehung der Medienpädagogik in Deutschland und widmen uns dann Konzepten wie Medienkompetenz und Medienbildung sowie den damit verbundenen Grundbegriffen Lernen/Lehren, Sozialisation, Erziehung und natürlich Medien/Medialität. Relevante Protagonist:innen der Medienpädagogik von Aufenanger und Baacke bis Tulodziecki und Vollbrecht streifen wir dabei ebenfalls. Dabei handelt es sich nicht um eine grundlegende Einführung (dafür empfiehlt sich  der Besuch der Vorlesung) sondern um einen vertiefenden Überblick, bei dem wir durchaus spontan entscheiden können, welche Aspekte wir uns im Detail anschauen möchten.

In der Strukturalen Medienbildung stellen die Filmanalyse sowie die Computerspielanalyse zwei der zentralen Angebote im methodischen Köcher dar. Sie leiten sich theoretisch aus dem russischen Formalismus und dem Neoformalismus ab, sowie der Ikonologie nach Panofsky ab. Wir betrachten im Rahmen dieser Veranstaltung einerseits die wissenschaftlichen Wurzeln, beschäftigen uns aber auch mit den methodischen Möglichkeiten für erziehungswissenschaftliche Fragestellungen und die pädagogische Praxis. Ein besonderer Schwerpunkt soll auch die Entwicklung einer Möglichkeit der Analyse von Online-Videoformaten werden.

Das Seminar beschäftigt sich mit aktueller Forschung im Feld der inklusiven Medienbildung. Medienbildung unter der Perspektive von Inklusion und Heterogenität setzt an einem weiten – nicht nur auf Menschen mit Behinderung bezogenen – Inklusionsverständnis an. Sie nimmt die Vielfalt des Menschseins in den Blick und bezieht alle Menschen ein; gleichwohl werden besondere Bedarfe von Gruppen, die häufig Erfahrungen von Marginalisierung, Entrechtung, Benachteiligung und Ausschluss machen, explizit berücksichtigt.

Wir beschäftigen uns anhand von Sammelbandbeiträgen, die wir gemeinsam lesen, mit aktuellen Entwicklungen in Bezug auf Begriffe, theoretischen Ansätzen und anwendungsorientierten Beispielen. Dabei geht es auch um die Reflexion zukünftiger beruflicher Anforderungen und die Sensibilisierung für häufig implizit verhandelte normative Wertvorstellungen. Digitale Medien und Medialität stellen dabei einerseits neue Barrieren dar, können aber andererseits auch als Werkzeuge zum Ausgleich von heterogenen Möglichkeiten der Teilhabe eingesetzt werden.


Seit etwa 15 Jahren existiert das Konzept föderierter Online-Plattformen, die nicht zentral von einem Anbieter betrieben werden, sondern aus einem Netzwerk von Anbietern bestehen. Doch erst in den vergangenen Jahren haben Plattformen wie Mastodon/Pleroma, Pixelfed, Peertube, Hubzilla und andere eine technische Qualität und eine kritische Masse an Nutzenden erreicht. Aktuell werden Sie daher als Alternativen zu den großen kommerziellen Anbietern wie Twitter, Facebook, YouTube oder Instagram diskutiert werden. Das Besondere dabei ist, dass alle diese Angebote über das Protokoll ActivityPub miteinander kommunizieren können. Somit entsteht ein neues dezentrales und föderiertes Social Web mit mehr als 14 Mio. Nutzenden (https://the-federation.info), das sich selbst als Fediverse bezeichnet (https://de.wikipedia.org/wiki/Fediverse).

Im Seminar werden wir uns einerseits mit theoretischen Werkzeugen für online-ethnografische Forschung beschäftigen und andererseits explorativ das Fediverse erforschen.